Urbane Transformation Schlieren

Veränderungen komplexer Stadtlandschaften und Wirksamkeit raumplanerischer Instrumente

In Zusammenarbeit mit der Zürcher Hochschule der Künste wird die Stadtentwicklung Schlierens dokumentiert und mit verschiedenen Fachexpertinnen und -experten aus den Bereichen Raumentwicklung, Architektur, Städtebau, Freiraum und Sozialraum aus verschiedenen Blickwinkeln reflektiert. Das Forschungsprojekt soll charakteristische Erfolgsfaktoren und Chancen der urbanen Transformation in Schweizer Agglomerationen aufzeigen.

Die westlich an Zürich angrenzende Agglomerationsgemeinde Schlieren hat in den letzten Jahren eine bemerkenswerte räumliche Entwicklung erlebt. Ehemals brachliegende Industrie- und Gewerbeflächen wurden in Viertel mit Dienstleistungs- und Wohnnutzungen transformiert und die Verkehrserschliessung verbessert. Mit der Inbetriebnahme der Limmattalbahn steht bereits der nächste Meilenstein der Stadtentwicklung an, indem insbesondere die Achse entlang der neuen Tramverbindung deutlich verdichtet werden soll. Die Transformationen haben sich auch auf die Bevölkerung ausgewirkt: Sie nahm in den letzten 15 Jahren um mehr als die Hälfte auf über 18'000 Einwohnerinnen und Einwohner zu. Zudem sind die Neuzuziehenden im Schnitt jünger und besser ausgebildet als die Ortsansässigen.

Mit zwei Stadtentwicklungskonzepten aus den Jahren 2005 und 2016 greift das Gemeinwesen aktiv in die räumliche, soziale und ökonomische Entwicklung von Schlieren ein. Anhand des Fallbeipiels Schlieren können für die Agglomeration charakteristische aktuelle Aufwertungs- und Verdichtungsprozesse beobachtet werden. Die Zürcher Hochschule der Künste/IFCAR dokumentierte diese in einer fotografischen Langzeitbeobachtung von 2005-2020 während 15 Jahren. Ausgangspunkt bildet das Stadtentwicklungskonzept von 2005.

Im Rahmen des vorliegenden Projekts soll der räumliche Wandel durch Expertinnen und Experten beschrieben, mit dem Planungsprozess verknüpft und reflektiert werden. Konkret untersucht werden die Typen und Auswirkungen der Transformationen sowie die Wirksamkeit raumplanerischer Instrumente. Dazu soll ein gemeinsamer Evaluierungsrahmen mittels Begehungen vor Ort und Gesprächen zwischen an der Entwicklung beteiligten Personen sowie externen Fachleuten geschaffen werden. Das Projekt wird gemeinsam durch die Stadt Schlieren, die ETH Zürich (STL Focus Design) und die ZHDK getragen und im Jahr 2022 in Buchform publiziert.
 

Enlarged view: Schlieren LZB 2005
2005
Enlarged view: Schlieren LZB 2019
2019
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